Sonntag, 17. September 2017

12.09.17 - 15.09.17

Hey ihr netten Mithibbler da draußen,

ich hoffe es geht euch allen soweit gut, eure Behandlung schlägt gut an oder eurem Kämpfer im Bauch geht es gut und er gedeiht prächtig.

Montags sollte ich ja gegen 14 Uhr nochmal kurz im Labor anrufen um mit dem Biologen, Herrn Zahn, das weitere Vorgehen zu besprechen und mich sozusagen schon mal vorzustellen.

Ich rief ihn an, und sagte das ich Heute Morgen meinen US bei Fr. Dr. Seehaus hatte und sie meinte das ich mich bei ihm vorstellen soll, er reagierte ganz ganz nett und laß mir dann vor, was ich bereits mit Fr. Dr. besprochen hatte
" Frau X. Wir werden morgen früh 2 Straws mit je 3 Vorkernzellen auftauen und diese dann bis Samstag weiter zu kultivieren um somit das Blastozystenstadium zu erreichen, den Termin hat Fr. Dr. auf Samtag 11.45 Uhr angesetzt. Sie können morgen Mittag wieder so gegen 14 Uhr rum bei uns anrufen und fragen wie es aussieht, ob alle Vorkernzellen das auftauen überlebt haben."
Ich bedankte mich für dieses wenn auch kurze aber informative Gespräch.

In dieser Woche hatte ich meine letzte Spätschicht Woche und konnte mich somit gut ablenken um nicht immer über den Verlauf zu grübeln.

Am nächsten Tag (12.09.17) rief ich um 14 Uhr beim Biologen an,
da ich da schon auf Arbeit war, versteckte ich mich zwischen Boxen, sodass man mich nicht so schnell sieht und ich Ruhe beim telefonieren hatte.

Herr Doktor Zahn teilte mir folgendes mit
"Frau X. Wir hatten ja Heute morgen 6 Vorkernzellen aufgetaut, ein Päckchen hat es nicht überlebt, sodass wir ein neues, auch mit 3, aufgetaut haben, bei denen sieht bis jetzt alles gut aus. Wir würden uns nun nicht bei Ihnen melden, solange der Transfer nicht gefährdet ist. Wenn Sie bis Samstag nichts von uns hören kommen sie einfach wie gewohnt zum Termin zu uns."

Okay.....
Da stand ich nun...
Geschockt, traurig, zugleich aber auch irgendwie glücklich.

...Hey, von meinen 6 Eisbärchen haben es nur 3 geschafft...
...die 3 wo zusätzlich aufgetaut wurden, sehen bis jetzt gut aus...

Ich war geschockt, da ich nicht nur mit einer 50%igen Überlebensrate gerechnet hatte, sondern eigentlich mit mehr...
Dazu muss ich sagen, dass ich vorher noch gar nicht gegoogelt hatte was die Kryo angeht, ich bin sozusagen blind an die ganze Sache ran gegangen und wusste nicht wie die Raten für eine Kryo stehen etc.

Ich war traurig, da ich nun Angst hatte sie würden es gar nicht erst so weit bis Samstag schaffen, oder es würde nur 1 (was auch reicht) schaffen.

Ich hatte wirklich große Angst und meine Gedanken drehten sich an diesem Tag sehr sehr oft darum, natürlich habe ich meinem Mann darüber Bescheid gegeben, und er hat zurück geantwortet "Schatz, wir werden das schaffen, mach dir kein Kopf. Ich liebe dich"

Das hat mich zwar ein wenig beruhigt, und ich fand es total süß das wir das gemeinsam machen, aber dennoch hatte ich wirklich sehr sehr große Angst.

Ich habe mir die ganze Zeit gesagt, das ich einfach darüber schlafen muss und das es dann besser wird.

Am nächsten Tag war die Angst dennoch da und die Gedanken hörten nicht auch obwohl ich das alles gar nicht wollte...

Ich weiß gar nicht wie ich diese Angst beschreiben kann...
Dafür finde ich keine Worte.

Naja, mit der Arbeit konnte ich mich gut ablenken.

Am 15.09.2017 fiel mir dann auf das Fr. Dr. Seehaus gar nichts gesagt hat wie das am Samstag ablaufen wird, also ob wir wie ganz normal in die Klinik gehen können, oder unten klingeln und dann warten müssen, also entschied ich mich im IVF Sekreteriat anzurufen und nachzufragen.

Eine Arzthelferin ging ans Telefon und sagte mir dann "Sie können wie ganz normal kommen, sie müssen nicht um eine bestimmte Zeit da sein, außer natürlich zu ihrem Termin"

Ich bedanke mich herzlich und packte die Gelegenheit natürlich am Schopf 😇

Auch wenn es hieß man soll nicht anrufen, ist es für die Psyche eine Katastrophe diese 4 Tage ohne jede weitere Auskunft durchzuhalten.

Also fragte ich bei ihr nach ob sie denn zufällig wüsste es es mit meinen Embryonen aussieht.

Sie sagte, das sie mich hier ins Labor verbinden müsste, was sie dann auch tat.

Irgendwie hatte ich nun bisschen bammel, das sie mich anpflaumen und sagen das man nicht anrufen soll, sonst hängen sie nur am Telefon, aber das Gegenteil war der Fall...

...Eine sehr nette und höfliche Stimme nannte mir ihren Namen, ich sagte mein Anliegen und entschuldigte mich das ich da nochmal nach nachfrage.
Sie sagte "Das ist kein Problem, sie sind nicht die erste die das tut und es ist auch vollkommen verständlich das man in der Luft hängt für diese Zeit.
Geben Sie mir eine Minute und dann kann ich schnell nachschauen wie es aussieht."

Ich hörte im Hintergrund Geraschel etc.

"So da bin ich wieder, Also Gestern (14.09.2017) wurde die Tag 3 Kontrolle gemacht, bei der waren alle 6 Embryos so wie sie sein sollten, also 6-8 Zeller"

Ich war so erstaunt und erfreut das alle 6 noch wach und gut waren

" Heute werden wir nicht nach schauen, da am heutigen Tag die Natur selektiert welcher Embryo stark und welcher es nicht ist. Da wollen wir die Embryos alleine lassen, damit sie nicht weiterem Stress ausgesetzt sind. Aber wie bereits gesagt sah gestern alles gut aus.
Wieviele nun letzendlich durchkommen, werden sie erst morgen erfahren"

Ich bedankte mich von Herzen für diese tolle und für mich aufmunternde Auskunft  und verabschiedete mich von ihr.

Wow....
Alle 6 haben sich bis jetzt geteilt...
Ich hatte Freitag einen wirklich tollen Glückstag.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht und wusste auch, das an diesem Tag die Embryos auch nicht weiter gehen können.

Aber ich habe auf meine Kämpfer vertraut und wusste ganz tief in meinem Herzen das ich am Samstag mindestens 2 Kämpfer Eisbärchen eingesetzt bekomme.

Freitag auf Samstag war auch die erste Nacht in der ich richtig schlafen konnte....

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