Samstag, 1. September 2018

Embryonalentwicklungsstadien einer befruchteten Eizelle

Wie ich bereits in meinem letzten Post geschrieben habe, werde ich mich nun allgemeinen Themen widmen.

Heute werde ich über die verschiedenen Stadien einer befruchteten Eizelle schreiben.

Wie viele, die meinen Blog seit längerem schon verfolgen mitbekommen haben, kann der Transfer eines Embryos unterschiedlich ausfallen.
Das hat damit zu tun, wann und in welchem Stadium man einen Embryo zurück in die Gebärmutter gibt.

Nicht nur bei der künstlichen Befruchtung gibt es diese Stadien, sondern auch bei jeder normalen und natürlichen Schwangerschaft.


Tag 1:
Ungefähr 18 Stunden nach der Befruchtung kann man unter dem Mikroskop die regelrechte Befruchtung der Eizelle mit dem Spermium des Mannes sehen. Wie man oben in der Abbildung sieht, sieht man für kurze Zeit den männlichen und den weiblichen Vorkern (Pronukleus). Deshalb wir der Tag 1 auch als Vorkernoder PN-Stadium genannt.

Dieses Stadium ist rechtlich von großer Bedeutung, da die Pronukleus Zellen vor der Verschmelzung der Vorkerne noch nicht als Embryonen gelten und somit problemlos eingefroren (kryokonserviert) werden dürfen. Ab der Verschmelzung der Vorkernen, unterliegt der Embryo strengen Richtlinien des Embryoschutzgesetzes. 

Tag 2-3:
Es kommt zur Teilung der embryonales Zellen. Am zweiten Entwicklungstag finden wir typischerweise einen 2-4 Zell-Embryo, am 3.Entwicklungstag einen 8-10-Zell-Embryo. Ab de, 8-Zellstadium beginnt der Embryo mit der Differenzierung zu den einzelnen Organsystemen.

Tag 4:
Am 4. Tag der Entwicklung hat die Zellteilung ein Stadium erreicht, bei dem die einzelnen Zellen nicht mehr komplett voneinander abgegrenzt werden können und morphologisch einer Maulbeere (Morula) ähneln. Am Ende dieses Stadiums kommt es zur Kompaktierung des Embryos

Tag 5:
Am 5.Entwicklungstag taucht Flüssigkeit im Inneren des Embryos auf. Es differenziert sich die Blastozyste. Hier kann man bereits die innen liegenden "Embryoblasten", aus denen der Embryo entsteht von den außen liegenden "Trophoblasten" der später den Mutterkuchen (Plazenta) bilden unterscheiden. Erst in diesem Stadium kann deshalb die morphologische Unterscheidung eines optimalen von einem suboptimalen Embryo erfolgen.




Nun streiten sich die Geister und Ärzte, wann also an welchem Tag der Transfer am günstigsten wäre um zu einer Schwangerschaft zu kommen.
Viele Ärzte schwören darauf, das man den Embryo schnellstmöglich wieder in den Körper zurück gibt, wo er sich dann am besten weiterentwickeln kann.

Andere wieder rum sagen, das man mit der verlängerten Kultur (Blastozystenkultur) schon differenzieren kann, welcher Embryo es überhaupt bis in dieses Stadium schafft.

Ich persönlich wurde zwei mal mit der verlängerten Kultur schwanger.
Wir haben es nun ein mal mit Zellern versucht und es hat nicht geklappt.
Wenn wir den nächsten Versuch starten werden wir nun auch Zeller nehmen, da wir noch zwei Eisbärchen auf Lager haben und mit den 2 Vorkernzellen kann man keine verlängerte Kultur machen.

Man muss hier selbst entscheiden was am Besten ist und was man am besten findet.
Diese Entscheidung kann einem niemand abnehmen, oder man hört darauf was der behandelnde Arzt rät.

1 Kommentar:

  1. hallo, wann schreibst du denn mal wieder einen Blog Eintrag? wollte nur sagen dass deine Aussage nicht ganz stimmt, mit Kryo-konservierten Embryonen kann man auch verlängerte Kultur machen. Bin auch in HD und bei uns wird das momentan gemacht.

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