Freitag, 20. Oktober 2017

Krankenhaus Wochenende - Diagnose - HCG Wert

Hey ihr lieben

Lange habt ihr nichts von mir gehört, wofür ich natürlich immer Gründe habe.
Mein letzter Post war ja, dass ich im Krankenhaus war.
Ich möchte euch nun dieses Wochenende genauer beschreiben.

Am 7. Oktober wurde ich wach wollte aber nicht richtig aufstehen da ich sehr sehr müde war. Ich stand nur kurz auf um zur Toilette zu gehen, da ich das immer musste.
Nach Toilette bin ich dann wieder direkt ins Bett um mich auszuruhen (da mein Körper mir das signalisierte)
So gegen 10.30 Uhr hatte ich ein komisches Gefühl im Unterleib, es fühlte sich wieder so mensig an, also so, als würde meine Menstruation bald ankommen...
Das war ja an für sich kein Problem, da ich dieses Gefühl oft hatte da sich die Mutterbänder dehnen und die Gebärmutter größer wird.
Aber dieses Mal war da noch ein anderes Gefühl dabei, es fühlte sich "nass" an...

Also ging ich nochmal zur Toilette um mich einfach zu beruhigen. Beim abwischen dann Blut!
Ich weiß das ich auf Toilette saß und die ganze zeit nur "nein nein nein nein nein" schrie und dabei schossen mir Tränen in die Augen.
So aufgeregt wie ich war, hab ich mir eine Binde rein gelegt und bin wieder ins bett und dachte das ich noch 5 Minuten warte. Das es dann bestimmt besser ist.
Denn Blutungen in der Frühschwangerschaft sind nicht schlimm und kommen immer mal vor.

Also bin ich 5 Minuten später wieder auf Toilette und die Blutung wurde stärker, wieder schrie ich "nein nein nein nein" und weinte dabei!

Ich schrieb sofort meinem Mann, der arbeiten war, und fragte ihn wann er nach Hause kommt. Er schrieb zurück das es noch 1 bis 2 Stunden dauern kann und fragte wieso ich das wissen will.
Ich schrieb ihm dann das ich dann sofort ins Krankenhaus möchte da ich blute.
Alleine wäre ich definitiv nicht in der Lage gewesen Auto zu fahren und ich wollte es auch niemanden sagen, also meiner Mutter oder so, ich wollte noch keine Pferde scheu machen.
Mein Mann schrieb mir dann noch das er sich beeilt.
Und ich muss sagen ne halbe Stunde später war er da. Gott sei Dank.
Ich zitterte überall an meinem Körper habe aber dennoch versucht die Ruhe zu bewahren um ihn nicht zu sehr verrückt zu machen da er sich ganz schnell umzog und sich auch beeilte

1 Stunde nach einsetzen der Blutung waren wir schon im Krankenhaus.

Wir gingen an die Notfall Ambulanz und meldeten dort was für ein Anliegen ich habe.
Ich sagte das ich schwanger bin und mich momentan bei 5+5 befinde und starke Blutungen nun bekommen habe.
Die Schwester sagte, das wir auf die Gynäkologische Station sollen, sie meldet mich dort an und dann werden wir aufgerufen.

Gesagt, getan. Wir gingen nach oben und setzten uns vor den Behandlungsraum.
Es dauerte für mich gefühlte Stunden, bis endlich eine Ärztin kam.
Ich bin immer wieder auf Toilette um nachzuschauen was die Blutung macht.
Sie wurde dann auch leichter, allerdings war meine Binde voll und ich hatte Gewebe dabei, das mich verstörte.
Nach knapp 15 Minuten kam eine Ärztin und fragte was mein Anliegen sei.
Ich schilderte ihr nochmal die Sachlage und dann bat sie uns ins Behandlungszimmer.

Ich muss sagen, ich fand es war eine komische Ärztin, sie schaute mich so komisch an, so als hätte sie keine Ahnung von nichts...

Wir durften im Zimmer platz nehmen und dann fragte sie halt wann die Blutung begang, ob ich bereits eine Fehlgeburt hatte etc.

Ich erklärte ihr das ich erst im Juli eine Fehlgeburt hatte nach einer ICSI, und wir nun eine Kryo gemacht haben und uns auch wieder 2 Eisbärchen haben einsetzen lassen.
Das ich bisher nur die Schmerzen von den Mutterbänder hatte und es mir sonst eigentlich "gut" ging.
Ich beschrieb ihr auch wie meine Blutung war, und das ich bereits mehrmals den HCG hab testen lassen und das er auch unauffällig war...

Sie fragte wie der HCG bisher war und ich sagte ihr folgendes:

25.09.17   HCG 80
28.09.17   HCG 257
02.10.17   HCG 1.507
04.10.17   HCG 2.808

Sie sagte sie würde mir nochmal Blut abnehmen und dann auch die Blutgruppe bestimmen lassen, da ich meine nicht wusste.
Das hat wohl irgendwas damit zu tun, wenn man Rhesus negativ ist versucht der Körper wohl irgendwie das Kind abzustoßen.

Ich fragte sie ob sie denn auch Ultraschall machen wird um zu schauen ob da denn eine Fruchthöhle sei.

Sie meinte ja, sie will aber erstmal Blut abnehmen.

Nachdem sie das getan hat, bat sie mich mich frei zu machen und auf den Stuhl zu setzen.

Ich denke für jede Frau ist es mega unangenehm blutend auf diesem Stuhl zu sitzen, aber ehrlich gesagt war es mir in diesem Fall egal.
Ich hatte nur Angst um unser Baby.

Sie Ärztin schob ein komisches Ding in mich hinein (Sah aus wie so ein L-Winkel mit Löffel vorne dran) und hollte viel Gewebe heraus.
Sie machte ein komisches Gesicht und meinte das viel Koagel weg gegangen sei, und das sie denkt es wäre eine Fehlgeburt. Sie würde mich nun untenrum (innen) ein wenig sauber machen und dann mit dem Ultraschallgerät nachschauen.

Die Ärztin stellte sich beim Ultraschall meiner Meinung nach ein wenig unbeholfen an, mein Mann sagte dann später das er dachte sie würde gleich weg rudern....

Sie ging von links nach rechts, hoch und wieder runter...
Es war wirklich komisch...
Ich fragte sie was sie denn gerade anschaut und da sagte sie "Ich muss mich erst zurecht finden"
Puuuhhhh.... Das war ein Satz den ich eigentlich nicht hören wollte, da es sich für mich unprofessionell anhörte....

Ich half ihr indem ich sagte das dies mein rechter Eierstock ist, weil man bei dem linken Probleme hat.
Was mich aber nicht interessierte waren meine Eierstöcke, denn ich wollte wissen ob da eine oder zwei Fruchthöhlen sind. (Ich muss dazu sagen das ich Montag drauf den ersten Ultraschall in Heidelberg gehabt hätte)

Den Bildschirm hatte sie auch nicht richtig gedreht, sodass ich eigentlich fast nichts sehen konnte, musste mich stark nach vorne beugen um überhaupt ansatzweise etwas sehen zu können.

Irgendwann sah man dann eine Fruchthöhle. Sie drehte den Bildschirm ein wenig um sodass ich es auch sehen konnte.
Aber sie hatte keinen schönen Gesichtsausdruck.
Sie vermaß die Fruchthöhle welche mich auf 5+2 bzgl. der Größe schätzte.

Die Fruchthöhle an für sich war "leer"
Man konnte nur etwas erahnen an der Seite.

Aber wenn ich laut dem US Gerät erst bei 5+2 gewesen wäre, dann hätte man noch gar nichts sehen müssen.

Nachdem die Ärztin dann ca. 10 Minuten in mir rumgerührt hat und auch Bilder von der Fruchthöhle raus druckte durfte ich mich wieder anziehen.
Sie sagte, dass wir nun ca ne halbe Stunde auf das Ergebnis warten müssen und solange unten einen Kaffee trinken könnten.

Also zog ich mich an und wir gingen runter in die Cafeteria.
Wir waren beide geschockt und ruhig.
Ich habe meinen Mann oft gefragt was er denkt.
Er sagte immer nur "Ich habe mir gesagt das ich mich nicht zu früh freuen darf, trotzdem ist es scheiße"

Es war eine halbe Stunde voller bangen...
Hat sich das HCG verdoppelt oder nicht?
Bin ich Rhesus positiv oder negativ?

Meine Mutter schrieb mir dann in Whatsapp ob ich nicht zuhause sei und ob wir zusammen Kuchen essen wollen.
Ich schrieb ihr das ich in Mosbach wäre und ich Kuchen besorge und mich melde wann wir kommen.
Ich wollte wirklich niemanden verrückt machen.

Nach ner halben Stunde gingen wir wieder nach oben und setzten uns wieder vor diesen Behandlungsraum.
Nach 10 Minuten kam dann die Ärztin und sagte dann das die Werte noch nicht alle da sind, nur die Blutgruppe.

Sie sagte das ich 
A Rhesus positiv 
habe was schonmal gut ist da ich dann irgendeine Infusion oder irgenwas nicht bräuchte.
Ehrlich gesagt habe ich da nicht wirklich zugehört da mein Kopf nur das HCG wissen wollte.

Sie meinte das wir noch weitere 10 Minuten warten müssten bezüglich des HCG Wertes.

Irgendwann kam sie dann wieder und stellte sich vor mich und hatte schon wieder ein komisches Gesicht...

Sie sagte "Frau X, ihr HCG ist wieder gestiegen, das heißt es kann momentan in beide Richtungen gehen. Ihr HCG liegt nun bei 6.385"

Natürlich habe ich erstmal laut aufgeatmet, da das ja schon mal ein gutes Zeichen war.

Im nächsten Atemzug sagte sie, dasa sie mich gerne stationär aufnehmen wollen, da ich nun strikte Bettruhe halten soll um weitere Blutungen zu vermeiden, mein Mann sollte dann nach Hause gehen und Sachen für mich holen.

Ich fragte sie dann ob ich nicht kurz selbst mit nach Hause kann um meine Sachen zu richten.

Sie verneinte es, und sagte noch das ich gehen kann aber dafür unterschreiben müsste und es auf eigene Verantwortung tun würde...

Naja, was bleibt da einem übrig?

Man denkt nur an die Schwangerschaft und hofft das es besser wird.
Die Ärztin sagte das mein Mann nach unten gehen soll um meine Akte zu holen und ich währenddessen dann in ein Zimmer gebracht werde...

Er ging runter und ich wurde auf ein Zimmer gebracht, Gott sei Dank war es leer und ich war alleine.
In meiner derzeitigen Verfassung hätte ich mir nicht vorstellen können mit einer Schwangeren zusammen im Zimmer zu liegen.
Bis mein Mann dann kam, schrieb ich schonmal die Sachen auf die er für mich packen sollte.
Medikamente, Kleider, Ladekabel fürs Handy etc.

Er kam dann und sagte mir das er meiner Mutter Bescheid gesagt hat (was mir echt unangenhem war, da sie eine Woche später in den Urlaub gingen und ich nicht wollte das sie sich unnötig sorgt)

Er fuhr dann nach Hause und packte meine Sachen und kam dann zusammen mit Mama und Papa wieder ins Krankenhaus.

Ich wusste nichts, weder wie lange ich hier bleiben muss, noch ob ich irgendwelche Untersuchungen haben werde etc.

Irgendwann kam dann eine Schwester und legte mir den Essensplan hin und noch weitere Unterlagen bezüglich der Station, Besucherzeiten etc.

Naja was soll ich nun noch sagen...
Ich wartete eine Nacht und fragte Sonntags dann eine Schwester ob ich irgendwann wegen irgendwas Bescheid bekomme und was nun noch gemacht wir etc.

Sie nahm mir Blut ab und ich fragte sie ob nun auch der HCG gemessen wird,
Sie meinte "nein nur andere Werte, der HCG wird voraussichtlich morgen gemessen"

Irgendwann im Laufe des Sonntags kam dann eine andere Oberärztin welche mich über die weitere Vorgehensweise informierte.

Sie sagte, dass ich strikte Bettruhe bis Montag halten muss.
Montag werde ich dann von einem Oberarzt untersucht muss dann aber auch nüchtern sein falls irgendwelche Komplikationen auftreten. Sie sagte das man die Leute für gewöhnlich im Krankenhaus lässt, bis man etwas in der Fruchthöhle sieht bzw einen Herzschlag erkennen kann und bis man keine Blutung mehr hatte.
Und Blutungen hatte ich ja nicht mehr, seit ich in diesem Krankenbett lag hatte ich nur noch beim Abwischen leichtes Rosa am Toilettenpapier.

Naja, also wollte ich den Montag abwarten.....

Sonntag Abends bekam ich dann eine hochschwangere Zimmernachbarin. Eigentlich war ich wirklich froh alleine und für mich zu sein.
Aber das war ne ganz nette und wir haben uns auch gleich super verstanden und auch die ganze Zeit gequatscht. 

Montag früh kam eine Schwester rein und sagte das ich doch nicht nüchtern sein muss, da ich erst Mittags untersucht werde weil hier viel los sei.
War für mich kein Problem, ich ging also gleich an das Frühstücksbuffet und holte mir Frühstück.

Über die Blutung von Samstag machte ich mir immer wieder Gedanken was das gewesen sein kann.

Entweder ich war mit Zwillingen schwanger und einer hat es nicht geschafft, oder ich hatte wirklich eine Fehlgeburt, was dann aber die Fruchthöhle nicht erklärt.
Oder eine Zyste irgendwo, die sich gelöst hat...
Ach, es könnte alles sein.

Nach dem Frühstück wurde mir dann Blut abgenommen und der HCG Wert bestimmt. Die Schwester sagte das eine Ärztin dann mit dem Ergebnis kommt.

Irgendwann dann musste meine Zimmernachbarin zum CTG und ich war alleine im Raum.
Welch ein Glück, denn die Ärztin kam rein.
Sie sah wieder so komisch aus... Also wusste ich gleich das es nicht geklappt hat.

Sie setzte sich auf die Fensterbank, also nahe an mein Bett und sagte "Es tut mir Leid, aber sie hatten eine Fehlgeburt. Der HCG liegt nur noch bei 609" 



Kennt ihr das Gefühl wenn man träumt man springt eine Klippe hinunter oder fällt ganz tief?
Es fühlt sich an als wäre kein einziges Organ mehr in meinem Körper, alles wäre leer....



Ich musste das nun erst mal sacken lassen...

Die Ärztin meinte das sie mir nun Zeit für mich gibt und mich in ein paar Minuten zur Untersuchung holt.
Das war gut für mich, ich war ganz alleine und konnte meinen Gedanken freien Lauf lassen.
Was mich verwunderte war, das ich nicht weinen konnte.
Mein Herz blutete innerlich und ich hatte innerliche Schmerzen, als würde ich verbrennen, aber es kam keine einzige Träne raus....

Ich wurde zur Untersuchung gebeten und setzte mich auf den Stuhl.
Beim Ultraschall durch den Oberarzt konnte man dann keine Fruchthöhle mehr sehen. Da konnte ich es dann auch sehen das ich kein Baby mehr in meinem Körper hatte...

Der Arzt rat mir zu einer Ausschabung, das man alles Gewebe entfernt aber das wollte ich nicht, ich sagte das ich das das letzte mal auch nicht gebraucht habe, und da mein Körper nun schon von alleine geblutet hat, wird er das auch wieder tun wenn ich die Medikamente absetze...
Er sagte sie würden den Brief für den Frauenarzt nun fertig machen und dann könnte ich gehen.
Also ging ich wieder in mein Zimmer.

Meine Zimmernachbarin war da und fragte ob es etwas neues gibt.
Ich sagte ihr das ich wieder eine Fehlgeburt hatte etc...

Sie war sichtlich betroffen.

Ich packte meine Sachen zusammen, zog mich an und schrieb meiner Mutter das sie mich nun holen kann.
Mein Mann war arbeiten und konnte mich nicht holen, und meine Mutter war Gott sei Dank flexibel.

Ich bekam den Brief und stieg dann zu meiner Mutter ins Auto...

Sie fuhr mich nach Hause und ging dann weiter Arbeiten, wir haben aber ausgemacht das wir uns später nochmal sehen.

Als ich zuhause war laß ich als erstes mal den Brief, da stand drin mit welcher Diagnose ich ins Krankenhaus kam, welche Medikamente ich nahm etc. Und am Ende stand dann auch das ich einen kompletten Abort hatte...

Ich rief in der Kinderwunschklinik an um den Termin für Abends abzusagen.
Erklärte Ihnen was war und gab die Werte durch und schickte Ihnen auch nochmal eine E-Mail wegen dem Befund.

Dann legte ich mich erstmal hin und hoffte das irgendwann mal Tränen kommen und das ich es raus lassen kann, den Schmerz, die Trauer.

Aber es kam nichts...

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