Freitag, 14. Juli 2017

7.SSW (7+0) 8.SSW

Hallo ihr lieben...

Ich weiß gar nicht recht wie ich mit diesem Post anfangen soll...

Ich werde nun einfach mal darauf los schreiben und meinen Gefühlen freien Lauf lassen...

Für denjenigen, der mit mir leidet, wird dies kein einfacher Post sein.

Für mich ist er es mit Sicherheit nicht und ich weiß jetzt schon wie viele Tränen in vergießen werde...

Ich war am Dienstag (11.07.2017) bei 7+0
Also in der 8 SSW

Und wir hatten einen Termin im Kinderwunschzentrum Heidelberg für einen Ultraschall.

Der Tag fing nicht so gut an, da wir verschlafen hatten und 15 Minuten später in das KWZ kamen (Habe vorher dort angerufen und gesagt das wir uns verspäten)

Dort angekommen, habe ich uns angemeldet und bin danach (wie fast immer) auf Toilette gegangen.
Als ich fertig war, wartete bereits mein Mann und eine Arzthelferin vor der Tür und wir wurden zu unserer Ärztin Fr. Dr. Schröder (Nun nenne ich einfach mal den Namen, der besten Ärztin dort) gebracht.

Sie begrüßte uns wie immer sehr herzlich.

Als erstes sagte sie mir, dass mein Schilddrüsen Wert (TSH Wert) wieder zu streng sei und sagte mir das ich nun wieder die 200 mg L-Thyroxin Tabletten nehmen solle.

Danach fragte sie mich ob ich mich gleich frei machen möchte um zu schauen was sich da unten tut.
Natürlich wollte ich schnellstmöglich schauen wie groß der Zwerg nun ist und ging in den Umkleideraum und machte mich untenrum frei.

Da wir uns erhofft haben das wir heute das Herzchen schlagen sehen, sagte ich zu meinem Mann, das er sich neben mich stellen soll um das Herz auch zu sehen.

Also setze ich mich auf den Stuhl und mein Mann kam zu mir.

Fr. Dr. schob das Schallgerät an die richtige Stelle und da konnte man schon die Fruchthöhle entdecken.
Sie vergrößerte das Bild und schallte von einer anderen Seite.

Die Fruchthöhle war schwarz und ich konnte nichts darin erkennen.

Sie schob das Gerät hin und her.

Dann schaute sie nach den Eierstöcken und vermaß sie.
Sie wurden im Gegensatz zu letzter Woche schon kleiner.

Danach ging sie wieder zu der Fruchthöhle zurück und da merkte ich bereits das etwas nicht stimmt.
Ich habe versucht darin etwas zu sehen, aber ich sah nichts...

Fr. Dr. Schröder sagte dann nur mit ganz leiser Stimme "Mhmmm, Frau XX, ich sehe in der Fruchthöhle leider kein Embryo, ich muss Ihnen leider sagen das sie eine Fehlgeburt hatten"
Ich war schockiert und versuchte weiterhin irgendwas in der schwarzen Fruchthöhle zu finden, aber da war nichts...

Es war einfach schwarz...

Ich habe nur genug und "Mhm" gesagt und habe noch irgendwas gefragt (Um ehrlich zu sein weiß ich vor lauter Schock gar nicht mehr was das war) und dann sagte die Ärztin "Nun ziehen Sie sich erst mal wieder um und setzen sich dann"

Ich ging also wieder in die Umkleide und hatte einfach nur Tränen in den Augen...
Das kann nicht wahr sein.....
Ich durfte nun nicht weinen, ich musste nun stark sein...

Als ich angezogen war schaute ich mich nochmal im Spiegel an und sah das man meine glasigen Augen definitiv sah.

Ich ging wieder zu meinen Mann und setzte mich.

Die Ärztin erklärte mir (was ich noch so grob weiß) das der Embryo nun eigentlich hätte bereits ca.1 cm groß sein müssen und das er sich aber nicht weiter entwickelt hat. Warscheinlich wäre er nicht überlebensfähig gewesen.
Dann fragte ich was ich nun tun soll.

Sie sagte das ich nun die Möglichkeit hätte das ich eine Ausschabung machen lasse oder einen natürlichen Abgang abwarte.
Also sie das Wort Ausschabung sagte, habe ich sofort mit den Kopf gewackelt da ich sowas nie in Erwägung ziehen wollte.
Sie sagte das die denkt das alles von alleine seinen Gang gehen würde und ich nach 1 oder 2 Wochen eine Abortblutung bekäme.

Dann sagte Sie noch das ich das Famenita absetzen soll und ich nächsten Dienstag zur Untersuchung vorbei kommen soll...

Das letzte was ich weiß, ist, das wir uns irgendwann verabschiedet haben und wir dann raus sind.

Mein Mann schaute mich an und ich schüttelte nur den Kopf, er wollte mich umarmen oder mir die Hand geben, das hätte ich in diesem Moment aber nicht ertragen können und hätte sofort angefangen zu weinen.

Also liefen wir raus, verabschiedeten uns bei den Arzthelferinnen und wollten gehen.

Wir sahen aber noch den Arbeitkollegen und die Frau meines Mannes im Wartezimmer und konnten dann nicht einfach gehen.
Die Frau fragte mich was rausgekommen sei und umarmte mich und dann konnte ich mich nicht halten und fing an zu weinen und sagte ihr das ich ne Fehlgeburt hätte...

Danach wurden sie aufgerufen und wir sind aus der Praxis...

Im Treppenhaus hab ich so anfangen müssen zu weinen in den Armen meines Mannes und wir blieben ein paar Minuten stehen bis ich mich ein bisschen gefangen hatte...

Auf dem Weg zum Auto weinte ich die ganze Zeit und hatte das Bild der leeren Fruchthöhle vor meinen Augen.

Ich fragte meinen Mann was er denkt und wie es ihm ginge aber er antwortete mir nur damit "Ich funktioniere gerade nur"

Dann musste ich noch mehr weinen, da ich wusste das es meinem Mann auch scheiße geht...

Auf dem Weg nach Hause schrieb ich meiner Mutter und meinen Freundinnen wie es aussah und alles dachten das es nicht wahr ist...

Wir fuhren noch in einem Handyladen vorbei um mein neuen Handy zu holen und gingen dann nach Hause.

Ich lenkte mich dann die ganze Zeit mit dem Handy ab...
Mein Mann und ich waren beide ruhig und wussten nicht was wir sagen sollen...
Was soll man denn auch reden?
Wir haben heute erfahren das wir unser Baby verloren haben!

Ich versuchte meinen Kopf auszuschalten und an dem Handy rumzuspielen und alles zu synchronisieren...

Mein Mann schlief dann irgendwann auf der Couch ein.

Auch ich ging irgendwann ins Schlafzimmer um mich hinzulegen und dann dort weiter mit den Handys rumzuspielen.

Irgendwann kam mein Mann zu mir und sagte ich solle die Handys nun mal wegpacken.
Ich legte sie weg und er umarmte mich ganz fest...
Da fiel alles von mir ab und ich ließ meinen Tränen freien Lauf....
Ich konnte gar nicht aufhören zu weinen, da der Schmerz einfach zu groß war...

Wie konnte man etwas das wir noch nicht kennen so sehr lieben?
Wie konnten wir so sehr unser Herz darein stecken?
Warum wollte der Zwerg nicht bei uns bleiben?

Es tat in dem Moment einfach nur gut meinen Mann da zu haben.
Es tat einfach nur gut das mein Mann mich ganz fest umarmt und mir gesagt das wir das gemeinsam schaffen und das er immer für mich da ist.
Er hat mir so unendlichen Halt gegegeben.
Ich weiß das mein Mann ganz anders trauert als ich, aber auch er hatte Schmerzen, auch ihm tat es weh das er nun doch noch nicht Vater wird.

Wir lagen uns eine ganz lange Zeit einfach nur in den Armen und haben ein bisschen geredet und ich habe meinen Schmerz rausgeweint...

Nachdem ich mich ein bisschen beruhigt hatte, hab ich meine Mutter angerufen und auch noch mit ihr ein bisschen geredet und geweint.

Dieser Tag war für mich einer der schlimmsten Tage die ich je erlebt hatte...

Da ich es nicht wirklich fassen und glauben konnte wollte ich mir eine zweite Meinung von meinem Frauenarzt einholen.
Eigentlich hätte ich erst Montags einen Termin bei ihm gehabt, aber nachdem ich der Sprechtstundenhilfe meine Situation erklärt hatte, meinte sie das ich am nächsten Tag vorbei kommen sollte...

Den restlichen Tag lag ich einfach nur in meinem Bett...

Ich kam mir vor als wäre ich eine leere Hülle und war froh als der Tag endlich vorbei war...

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